Keller verdeutlicht an dieser Stelle, dass die Evangeliumsbotschaft den Menschen von falschen Ambitionen und der zu engen Bindung an irdischen Besitz befreien kann und soll. Denn wenn Gläubige die Erkenntnis gewinnen, dass sie noch nicht in ihrer wahren Heimat angekommen sind, wird ihre Konzentration nicht darauf liegen, Schätze in dieser Weltzeit zu sammeln, sondern für die kommende Weltzeit.
Schlagwort: Wohlstand
Unternehmertum und Gleichnisse Jesu
Demnach zeigt sich in den Gleichnissen nie eine generelle Kritik am unternehmerischen Handeln. Vielmehr steht die Verdeutlichung des Lebens im Reich Gottes im Vorder-grund. Dazu werden oftmals Bilder aus der Wirtschaft verwendet, welche ungerechtes oder törichtes Handeln anhand ungerechter Unternehmer darstellen. Die Verwendung dieser Bilder ist aber kein Hinweis auf eine generelle Verdorbenheit des unternehmerischen Handelns, sondern kann allenfalls erneut als ein klarer Hinweis auf die Gefahr des unternehmerischen Handelns und des Wohlstandes gedeutet werden.
Sozialkritik der Propheten
Bei Jesaja findet sich ebenfalls eine vehemente Herrschaftskritik, die sich an die Ungerechtigkeit der jüdischen Oberschicht im Südreich Juda wendet. Dabei ist der Prophet Jesaja nicht von der Vorstellung einer klassenlosen Gesellschaft geleitet. Vielmehr treibt ihn der Gedanke an, dass die Regierenden in Jerusalem von Gott eingesetzt sind, um gerechte Verhältnisse im Reich herzustellen und sich für die Witwen, Waisen und Armen einzusetzen.
Weisheitsliteratur und Wohlstand
Insgesamt zeigt sich in der Weisheitsliteratur des Alten Testamentes, dass der Reichtum kein Kriterium für die Gerechtigkeit eines Menschen ist, da Gottes Segen sich zwar im materiellen Besitz zeigen kann, aber nicht muss.