Der Weg der Gerechten führt freigesprochen aus dem Gericht und immer in die Gemeinschaft der Heiligen.
Schlagwort: Psalmen
Psalm 1,4
Die Frage im Hinblick auf die richtende Funktion ist also: Sind wir schwer genug für den Trennungsvorgang, der durch den Heiligen Geist gewirkt wird? Im Hebräischen wird für die Herrlichkeit Gottes der Begriff kabod verwendet. Zum Beispiel im Bezug auf den Tempel (vgl. Hesekiel 43,2-5). Die wörtliche Bedeutung dieses Begriffes wäre Schwere oder Gewicht. Die Herrlichkeit Gottes kann dementsprechend unserem Leben die notwendige Schwere geben, damit wir nicht wie Spreuch weggeweht werden, sondern die Schwere von Körnern haben. Im Moment der Wiedergeburt werden wir Teil des Tempels Gottes, weil durch den Heiligen Geist Gott in uns wohnt.
Psalm 1,3
Die Gnade Gottes macht uns lebendig. Wie genau sie das tut, bleibt ein Geheimnis. Fest steht aber, dass wir Frucht bringen sollen und zur Ehre Gottes gepflanzt worden sind. Seine pflanzende Gnade befähigt zu einem fruchtbringenden Leben.
Psalm 1,2
„Das Gesetz hat für mich keine Bedeutung mehr, denn durch Jesus bin ich frei von den lästigen Geboten.“ Solche pauschalen Aussagen sind mindestens gefährlich, denn sie führen uns in die Gefahr, dass wir der Botschaft vom Kreuz die Bedeutung rauben. Denn das Evangelium will nicht zu der Erkenntnis leiten, dass die Sünde plötzlich keine Sünde mehr ist und alles relativ wird. Das ist nicht das Erbe der Reformation, sondern eher das Erbe der Aufklärung mit der Loslösung von der Autorität Gottes.
Psalm 1,1
Der Psalm beginnt mit dem hebräischen Begriff ‚ašrê. Er steht im Plural: Glückseligkeiten. Direkt wird eine Steigerung verdeutlich, geradezu ein überschwänglicher Einstieg. Der Begriff beginnt zudem mit dem ersten Buchstaben des hebräischen Alphabets, dem Aleph. Als ob uns der Schreiber dieser Zeilen hineinnehmen möchte in die Gefühle des menschlichen Lebens, aber direkt zu Beginn deutlich machen will, trotz aller menschlicher Gefühle ist ein Leben voller Glückseligkeiten möglich. Psalm 2 endet mit einer vergleichbaren Seligpreisung. Viele Ausleger gehen davon aus, dass Psalm 1 und Psalm 2 ursprünglich zusammengehörten. In dem Fall deutet sich geradezu eine Rahmung der Glückseligkeiten an.
Weisheitsliteratur und Wohlstand
Insgesamt zeigt sich in der Weisheitsliteratur des Alten Testamentes, dass der Reichtum kein Kriterium für die Gerechtigkeit eines Menschen ist, da Gottes Segen sich zwar im materiellen Besitz zeigen kann, aber nicht muss.