Im Rückbezug auf das missionarische Verständnis der orthodoxen Kirche wird zunächst erkennbar, dass die Liturgie einen wesentlichen Beitrag dazu leistet, dogmatische Überzeugungen für die Gläubigen und Nicht-Gläubigen sichtbar zu machen. Der Aspekt der Kenose Christi und sein Emporsteigen in der Auferstehung und der Himmelfahrt werden auf vielfältige Wege durch die Göttliche Liturgie des Chrysostomos im Gottesdienst erlebbar.
Schlagwort: Ostkirche
Die Liturgie lässt sich in drei Teile gliedern, die Proskomidie, die Liturgie der Katechumenen und die Liturgie der Gläubigen. Diese drei Hauptteile sollen in diesem Blogbeitrag genauer betrachtet werden. Insgesamt ist die Chrysostomos Liturgie dadurch gekennzeichnet, dass sie sich in ihrem Ablauf an dem Lebensweg Jesu von der Geburt bis zur Himmelfahrt orientiert. Darin zeigt sich eine heilsgeschichtliche Perspektive, welche im Kommen des Christus ihre Zusammenfassung findet.
Immer wenn wir in den geplanten und spontanen Verkündigungssituationen unseres Lebens vor der Aufgabe stehen, Zeugnis von unserem Glauben und unseren Überzeugungen zu geben, können wir die beschriebenen Gedanken des Chrysostomos aufnehmen. Eine Grundhaltung der Liebe zu Menschen, die dabei hilft, nicht nur einen Monolog halten zu wollen, sondern Offenheit für die wirklichen Fragen und Bedürfnisse des Gegenübers zu entwickeln. Zudem braucht es immer wieder auch die Bereitschaft, sich nicht von den Meinungen von Menschen abhängig zu machen, sondern mutig zu den Wahrheiten der Heiligen Schrift auch in unbequemen Situationen zu stehen.
Bestehen bleibt aber die Aufforderung an den Gläubigen, großzügig und barmherzig zu sein. Um auf diese Weise mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen umzugehen, hilft die Erkenntnis, dass wir Verwalter der Dinge sind, die Gott uns in seiner Gnade geschenkt hat. Mit diesen Gnadengeschenken verantwortungsvoll umzugehen ist insbesondere in der reichen westlichen Welt eine große Aufgabe. Chrysostomos kann uns dabei eine Ermutigung zur Selbstreflexion sein.
Chrysostomos ist auch heute noch eine Ermutigung für Christen, eine demütige Gesinnung zu erlernen, um Gott dadurch zu gefallen. Es ist zudem der ideale Weg, um als Kirche ein Zeugnis der Einheit darzustellen.